ChatGPT: Wie Digital Experts die Chancen und Grenzen von KI-Lösungen für ihr daily Business bewerten

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Quelle: ThisIsEngineering | Pexels

Digitalisierung macht die Welt besser. Stimmt. Auch der Hype um den KI-Chatbot ChatGPT macht zunächst den Eindruck, als könnte er die Arbeit in verschiedenen Unternehmensbereichen revolutionieren. Aber was kann der enorme Fortschritt in der KI-Technologie langfristig für unsere Arbeit bedeuten?

Ist die Technologie Fluch oder Segen? Wir haben bei Delivery Teams, Digital Consultants und Content Creators nachgefragt und die Chancen und Grenzen von KI-Tools von verschiedenen Seiten beleuchtet.

ChatGPT: Was das Tool kann und wie es funktioniert

Bevor wir Vorteile und Grenzen von KI-Tools für verschiedene Bereiche des Digital Business beleuchten, wollen wir kurz klären, wie die KI-Lösung ChatGPT funktioniert.

Wenn wir über KI sprechen, reden wir aktuell häufig über maschinelles Lernen und Deep Learning. Anstatt mithilfe eines Algorithmus aus einem definierten Input einen definierten Output zu erhalten, »lernt« die KI, wie Inhalte in Beziehung stehen und kann auch unbekannte Eingaben handhaben.

Das ist ganz ähnlich unserem menschlichen Verständnis zum Erarbeiten von Lösungen. Wie gut das Ergebnis einer KI sein kann, ist allerdings abhängig von der Qualität und dem Umfang der Daten, mit denen sie trainiert wurde.

Um eine Anfrage an ChatGPT zu stellen, wird, ähnlich wie in einem Suchnetzwerk, die Frage so konkret wie möglich in der Suchleiste eingegeben. Im Anschluss durchsucht das Tool seine riesige Datenbank und stellt die vermeintlich passendste Antwort für die Anfrage bereit.

Da das Tool aber nur auf diese bereits vorhandene Daten zugreifen kann, kann es für die Antwort auch lediglich geeignete Kombinationen dieser vorhandenen Inhalte zusammenstellen. Es kann beispielsweise keine optischen Unterschiede erkennen, neuen Gedanken generieren oder zu Lösung eines Problems unkonventionelle Ansätze heranziehen.

Ergebnisse des Tools können also durchaus als Grundgerüst oder zur Inspiration für verschiedene Unternehmensbereiche von der Content Creation, über die Entwicklung bis hin zur Kundenbetreuung dienen, müssen aber kritisch hinterfragt und in den meiste Fällen manuell angepasst werden.

ChatGPT in der Programmierung

KI-Lösungen für das Formulieren von Texten und das Beantworten einfacher Fragen gibt es schon länger. ChatGPT kann darüber hinaus innerhalb von Sekunden Code schreiben, der zumindest für einfachere Szenarien zum gewünschten Ziel führt. Wir haben das beispielsweise für eine kleine Code-Klasse inklusive Test ausprobiert. Das Ergebnis bietet tatsächlich eine gute Grundlage, muss aber definitiv angepasst werden, damit es unseren Ansprüchen in der Code-Review gerecht wird.

Laut dotSource Salesforce-Entwicklerin Andrea ist das Ergebnis vergleichbar mit den Antworten auf Stack Overflow, einer Plattform für Entwicklerinnen und Entwickler. Lediglich die Suche gestaltet sich etwas zielgerichteter, wenn man weiß, wie man dem Tool die richtigen Fragen stellt. Das ist nämlich gar nicht so leicht und bedarf einiges an Übung, bevor das System auch wirklich den richtigen Code für die richtige Konfiguration ausspuckt.

ChatGPT für das Digital Consulting

Auch die dotSource Consultants Jörn und Michel sehen in KI-Lösungen Vorteile für ihre tägliche Arbeit. Unternehmen, die sich digital besser aufstellen wollen, verfolgen oftmals die gleichen Ziele und haben ähnliche Herausforderungen. Trotzdem erfordert jeder Kundencase eine individuelle Beratung und birgt verschiedene Herausforderungen.

Brauchen Consultants dann bei der Erstellung passender Konzepte Anregungen, können die Antworten von Chat GPT durchaus hilfreich sein. Aber auch hier, kommt die Datenbank an ihre Grenzen.

Da diese auf dem Stand von 2021 ist, kennt sich das Tool nicht mit den technischen Neuerungen aus. Deswegen sind die dotSource Consultants stets über die neusten Trends im Digital Business informiert und können individuell und vor allem mit Feingefühl auf die Kunden eingehen.

Ein KI-Tool, das von unseren Consultants allerdings schon länger gern genutzt wird, ist DALL-E. DALL-E, das wie ChatGPT von OpenAI kostenfrei zur Verfügung gestellt wird, kann mit einer einfachen Beschreibung ein passendes Bild zu einer bestimmten Thematik bereitstellen. So können Consultants ihre individuellen Kundenpräsentationen mit erklärenden und einzigartigen Bildern anreichern.

ChatGPT für Content Creators

DALL-E kann sogar direkt mit dem eigenen CMS verknüpft werden, was vor allem Content Creators zugutekommt. Sie können sich von ChatGPT also nicht nur ganze Blogbeiträge, Marketingslogans und SEO-optimierte Webseitentexte schreiben lassen, sie können sich passende Bilder zu ihren Inhalten ausgeben lassen.

Auch für die Erstellung von Texten, greift ChatGPT auf Inhalte zurück, mit denen das Tool vorab trainiert wurde und reiht auf Grundlage statistischer Verteilungen Inhalte aneinander. Diese ergeben daher nicht immer einen tieferliegenden Sinn.

Der Output kann insofern besser werden, als dass das Tool weitere Trainingsdaten erhält. Allerdings wird die KI-Lösung keine tieferliegenden Zusammenhänge abbilden können oder gar in der Lage sein, Themen kritisch zu hinterfragen.

Aber eben das sind die Dinge, die gute Content Creator ausmachen. Außerdem kann es vorkommen, dass die Lösung völlig falsche Antworten gibt und Fehlinformationen als Tatsachen darstellt. Fakten sollten also unbedingt nachrecherchiert werden.

Allgemein lässt sich also derzeitig sagen, dass diejenigen von einer KI-Technologie profitieren, die wissen, was sie kann, die aber auch wissen, wo sie an ihre Grenzen kommt. Ihr als Unternehmen könnt KI-Lösungen also nutzen, um einfach Aufgaben übernehmen zu lassen und erste Ansätze für neue Projekte zu finden. Die dazu gewonnene Zeit kann dann beispielsweise in das Testen von Code, das Personalisieren digitaler Strategien oder in das Recherchieren hochwertiger Artikel investiert werden.

ChatGPT: Der Umgang mit KI erfordert Expertinnen und Experten

»Der Mensch war und ist anpassbar gegenüber Innovationen und technischen Neuerungen« das hat die Geschichte der letzten Jahrhunderte laut dotSource Consultant Michel gezeigt. KI wird Jobs kosten, da ist er sicher aber mit dem Fortschritt der Digitalisierung und KI im speziellen, werden auch immer neue Jobs geschaffen. Die KI muss trainiert werden, um Anwenderinnen und Anwendern im Alltag zu unterstützten. Außerdem muss sie fachgerecht, zielorientiert und spezialisiert eigesetzt werden. Dafür braucht es neue Jobs und Menschen mit Erfahrungen, was diese KI da eigentlich tut oder tun soll.

Insbesondere wenn es an die Verarbeitung der Daten geht, sollten Unternehmen, die KI-Lösungen nutzen wollen, das Bewusstsein der Mitarbeitenden für die Funktionsweise des Systems schärfen. Damit das Anlernen einer KI nämlich überhaupt erst möglich ist, wird eine große Menge an Daten benötigt. Tools, die eure Arbeit vereinfachen, lernen weiter mit den Anfragen und Reaktionen, die ihr ihnen bietet. Ihr solltet also wohlbedacht wählen, welche Inhalte ihr mit ChatGPT & Co. teilt.

Dasselbe gilt natürlich auch, wenn ihr euren Kundinnen und Kunden Mehrwerte durch den Einsatz von KI-Lösungen bieten wollt. Ihr solltet unbedingt die Vorgaben der DSGVO beachten, insbesondere die Grundsätze für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Die enge Zusammenarbeit mit KI-Expertinnen und –Experten stellt sicher, dass eure KI-Funktion diesbezüglich ausreichend getestet und dokumentiert wurde.

Neben der Datenverarbeitung stehen Verbraucherinnen und Verbrauchern auch Medieninhalten zunehmend skeptisch gegenüber. Mit dem Anstieg von KI erstellter Inhalte fällt es Webusern schwer, einzuschätzen, welcher Content noch der Wahrheit entspricht und welche Inhalte durch KI manipuliert wurden.

So tummeln sich immer mehr Bild-, Audio- und Videoaufnahmen im Netz, die mittels KI verändert wurden. Authentizität ist in diesen Zeiten also der Schlüssel zu eurem Markenerfolg. Persönliche Einblicke, ehrliche Kommunikation und emotionale Inhalte, geben eurem Unternehmen die Möglichkeit, auch in Zeiten von KI glaubwürdig zu bleiben und euch somit vielleicht sogar vom Wettbewerb abzuheben.

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Data Driven Business ClusterOb im Alltag oder bei der Arbeit, das Einsatzspektrum von KI ist unfassbar breit. Unternehmen können KI beispielsweise nutzen, um Entscheidungen datengetrieben zu fällen, um Prozesse zu automatisieren und um den Kundenservice zu verbessern. Im Whitepaper »Künstliche Intelligenz« zeigen wir euch 25 Use Cases für den erfolgreichen Einsatz von KI im E-Commerce und stationären Handel. Erfahrt außerdem, welche Fachbegriffe ihr im Zusammenhang mit KI kennen solltet und welche Big Player als Anbieter von KI-Services infrage kommen.

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