Was ist E-Commerce 2024? Möglichkeiten und Vorteile des Onlinehandels

E-Commerce_2024
Quelle: dotSource

Für eure Kunden ist es selbstverständlich, Produkte und Dienstleistungen im Internet zu kaufen. Schließlich ist die Auswahl der Produkte größer, der Prozess bequemer und der Zeitaufwand geringer als beim Einkauf im Laden. Was den Alltag für Verbraucherinnen und Verbraucher in erster Linie bereichert, ist für Unternehmen von existenzieller Bedeutung.

Mehr als dreiviertel aller Händler verkaufen ihre Waren und Dienstleistungen online. Euer Unternehmen kann es sich also schlichtweg nicht mehr leisten, online unsichtbar zu sein. Wo wir auch schon bei der Krux wären.

Lange schon geht es nämlich im E-Commerce nicht mehr nur darum, Produkte und Services im eigenen Onlineshop anzubieten. Mit der zunehmenden Relevanz von E-Commerce wächst nämlich auch die Komplexität dieses Handelskonzepts. Moderne Technologien verhelfen euch zu effizienten Prozessen, machen digitale Services unvergesslich und verändern die Erwartungen von Kunden.

Digitale Einkaufserlebnisse haben 2024 eine ganz andere Ebene erreicht als noch 30, 10 oder gar 5 Jahre zuvor. Vor lauter Trends, Tools und Strategieupdates kann es durchaus passieren, den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Umso wichtiger ist es, sich auch immer wieder mal an die Basics zu erinnern und zu hinterfragen, welche grundlegenden Vorteile im E-Commerce ihr noch besser ausschöpfen könnt.

Erinnern wir uns also gemeinsam nochmal an die Spielregeln im digitalen Handel, an die Potentiale einzelner Geschäftsmodelle und daran, welche Trends ihr mit einer soliden Basis 2024 nutzen könnt.

E-Commerce Definition

E-Commerce beschreibt den Handel, sprich den Kauf und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet. Für E-Commerce gibt es daher zahlreiche deutsche Synonyme, wie elektronischer Handel, digitaler Handel, Onlinehandel, Internet-Handel. Digitale Technologien wie Online-Plattformen, mobile Anwendungen und elektronische Zahlungssysteme spielen dabei eine zentrale Rolle.

Neben dem eigentlichen Kaufvorgang umfasst E-Commerce sämtliche Prozesse, vor und nach dem Kauf. Wie etwa die Information über Angebote auf sozialen Kanälen, die Suche von Produkten im Onlineshop und die Abwicklung einer Bestellung über ein digitales Bezahlsystem.

Für all diese Aspekte gibt es leistungsstarke Tools wie eine CRM-, Marketing-Automation- oder PIM-Lösung, mit denen ihr eure Arbeitsprozesse beschleunigt und die Einkaufserlebnisse für eure Kunden stetig verbessert.

Was ist der Unterschied von E-Commerce und E-Business?

Obwohl sich der Begriff E-Commerce auf die Prozesse rund um den Online-Verkauf und -Kauf von Produkten und Services bezieht, ist es in Bezug auf die Akteure, die Vertriebsplattform als auch die Toolauswahl wahnsinnig vielfältig.

Das E-Business geht da allerdings noch weiter. Es umfasst alle digitalen Geschäftsprozesse – intern und extern. Dazu zählt also beispielsweise die Optimierung interner Abläufe in der Produktion und Logistik ebenso wie der Einsatz moderner Tools für erfolgreiches Kundenbeziehungsmanagement wie dem CRM-System. Somit ist E-Commerce also ein wichtiger Teilbereich des E-Business.

Wann entstand der E-Commerce?

Im Digital Business folgt eine Innovation der nächsten. Oftmals, weil sie sich gegenseitig bedingen, aufeinander aufbauen oder anders kombiniert etwas Neues schaffen. Diese beeindruckende Entwicklung zeigte sich schon mit der Entstehung des Internets, ohne dass der digitale Handel überhaupt erst möglich ist.

Die grundlegende Idee für das Internet entstand in den 1960er Jahren in den USA. Ziel war es dabei, mehrere Computer über Datenleitungen miteinander zu verbinden, um Informationen über große Entfernungen auszutauschen. Aber erst 1989 – 20 Jahre später – erstellte der britische Physiker Tim Berners-Lee die erste WebsiteHypertext-Transfer-Protokolls (HTTP) wird noch heute für die Übertragung von Daten im Internet verwendet.

Auch seine Vision fokussierte sich darauf, Menschen miteinander zu vernetzen und Informationen möglichst unkompliziert auszutauschen:

We should work toward a universal linked information system, in which generality and portability are more important than fancy graphics techniques and complex extra facilities.

Tim Berners-Lee (1989)

Erste Ideen zum E-Commerce entstanden schon mit dem Aufkommen des Internets. Die erste Transkation in einem Onlineshop auch nicht lange auf sich warten. Am 11. August 1994 verkaufte der US-Marktplatz Netmarket erstmalig ein Produkt, in diesem Fall eine Musik-CD .

Menschen möglich unkompliziert miteinander vernetzen – das Ziel des digitalen Handels hat sich nicht gewandelt, die Mittel, die euch dafür zur Verfügung stehen schon.

Welche Arten im E-Commerce bereits fest etabliert sind und wie ihr diese zu eurem Vorteil nutzen könnt, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Welche E-Commerce-Arten gibt es?

E-Commerce besitzt zahlreiche Facetten, wenn es darum geht, Produkte oder Services an Endkunden zu verkaufen. Von diesem digitalen Handel könnt ihr profitieren – branchen- und zielgruppenunabhängig. Dabei richten sich die Arten des E-Commerce danach, zwischen welchen Akteuren die Transaktion von Waren oder Dienstleistungen stattfindet. Neben dem klassischen B2C-Geschäft zwischen Unternehmen und ihren Kunden gibt es noch den Vertrieb an andere Unternehmen (B2B) und den Warenverkehr zwischen Privatpersonen (C2C).

Für eure Unternehmen sind die Arten und die damit verbundenen Trends nicht zwangsweise eine Entweder-oder-Entscheidung. Es kann für euch sinnvoll sein, Modelle zu kombinieren, um eine noch breitere Kundengruppe für eure Produkte und Services zu begeistern.

So wie beispielsweise die Ottobock SE & Co. KGaA, der Weltmarktführer für Prothetik. Das Traditionsunternehmen verkauft seine Medizinprodukte online nicht nur direkt an Patientinnen und Patienten, sondern auch medizinische Einrichtungen können bequem ihre Bestellungen im Onlineshop tätigen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seine jahrelange Erfahrung im Bereich Medizintechnik als digitalen Service in Onlineschulungen auf der eigenen Website an.

B2B – Business-to-Business

Insbesondere beim Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen, bietet euch der digitale Handel für Einkaufabteilungen die Möglichkeit, Bestellprozesse zu beschleunigen und somit Kosten einzusparen.

Obwohl eure Kunden im Businesskontext die gleichen Erwartungen an digitale Services haben, wie im Privaten, gibt es dennoch entscheidende Unterschiede im Geschäftskundenhandel. Insbesondere bei komplexen Lösungen ist es wichtig, dass Einkäuferinnen und Einkäufer bei der Bestellung individuelle Anforderungen angeben können. So bietet der Anbieter für Belüftungs- und Klimatisierungsanlagen TROX seinen Kunden beispielsweise die Möglichkeit, die Systeme individuell zusammenzustellen und direkt auf zusammengehörende Elemente zu verweisen. Auch eine individuelle Preisgestaltung je nach Dauer der Kundenbeziehung, Umfang des Warenkorbs und jährliche Abnahmemenge sind im B2B keine Seltenheit.

Der Beitrag »B2B E-Commerce mit Strategie: Wie ihr digital erfolgreich handelt« erörtert wichtige Fragen im B2B und stellt nützliche Ansätze und Technologien vor. 

B2C – Business-to-Consumer

Wenn wir an E-Commerce denken, denken wir in erster Linie an den Verkauf von Produkten an Privatkunden. Dabei nutzen 80 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher das Smartphone oder das Tablet zum Onlineshopping. Unternehmen sind hier noch etwas zurückhaltender. Im B2B nutzen etwas weniger als die Hälfte mobile Geräte für den Einkauf. Daher ist die Mobile-Optimierung oder gar das Angebot einer eigenen App, insbesondere im B2C, langfristig aber auch im B2B von großer Bedeutung.

Hinzu kommt, dass es neben dem Onlineshop immer mehr Plattformen gibt, auf denen Konsumentinnen und Konsumenten eure Produkte und Services entdecken. Mit dem Trend Social Commerce, kaufen User Produkte und Dienstleistungen inzwischen direkt auf Instagram, TikTok, Pinterest und Co. O – ohne, dass sie die Plattform verlassen müssen.

Euer Erfolg im B2C hängt also stark davon ab, wie gut es euch gelingt, das Einkaufserlebnis eurer Zielgruppe über die Kanäle ihrer Wahl hinweg fortzuführen. Aktuelle Trends und konkrete Tipps, mit denen euch das gelingt, findet ihr im Trendbuch Handelskraft »Digitale Metamorphose«.

D2C – Direct-to-Consumer

Immer mehr Unternehmen der Konsumgüterindustrie vertreiben ihre Produkte direkt an den Endkunden, ohne einen Zwischenhändler. Der Vorteil für euch ist die unmittelbare Beziehung zu den Endkunden und das damit einhergehende Wissen über ihr Kaufverhalten. Der Technologiekonzern FUJIFILM bietet beispielsweise auf seiner E-Commerce-Plattform für 16 verschiedene Länder ein eigenes Kundenportal an. Mithilfe kundenbezogener Daten ermöglicht das Unternehmen so individuelle Service- und Reparaturleistungen und verbessert die Nutzererfahrung somit maßgeblich.

Auf unserer Webseite könnt ihr mehr über die Erfolgsgeschichte von Fujifilm erfahren.

C2C-Consumer-to-Consumer

Auch der direkte Verkauf von Waren zwischen Privatpersonen ist eine Art des E-Commerce. Bei dieser Transaktion ist kein Unternehmen involviert. Stattdessen bieten Personen Waren über eine Drittplattform wie ebay Kleinanzeigen, Facebook-Marktplatz oder Vinted an. Insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit werden solche C2C-Plattformen immer beliebter. Ob Kleidung, Technik, Bücher oder andere Gegenstände – was nicht mehr gebraucht wird, wird unkompliziert auf einer solchen Plattform angeboten. Andere Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen wiederrum auf dieser Plattform, da sie die günstigeren Preise und ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft schätzen.

Auf diesen Konsumwandel reagieren immer mehr Unternehmen mit eigenen nachhaltigen Geschäftsmodellen. So erweitert die Modemarke hessnatur die ohnehin ausschließlich mit hochwertigen Naturtextilien arbeitet, ihr E-Commerce-Angebot um einen eigenen Secondhand-Shop.

Kunden können dort ihre aussortierten Kleidungsstücke der Marke anmelden, einsenden und erhalten bei Wiederverkauf eine entsprechende Provision. Der Fair-Fashion-Pioner verlängert somit nicht nur die Lebensdauer seiner Produkte, sondern steigert durch diesen zusätzlichen Service die Bindung zu Bestandskunden.

Vorteile E-Commerce: Diese Möglichkeiten bietet euch der Onlinehandel

Die Frage, ob es sich lohnt, Produkte und Dienstleistungen online anzubieten, stellt sich für Unternehmen nicht mehr. In welchem Ausmaß ihr aber von den Vorteilen des digitalen Handels profitiert, ist abhängig von eurer Strategie und den eingesetzten Tools. Informiert euch im folgenden Überblick, wie ihr von den Möglichkeiten des digitalen Handels profitiert:

Uneingeschränkte Verfügbarkeit

Der digitale Handel macht euch unabhängig von den starren Öffnungszeiten im stationären Handel. Die Möglichkeit, eure Angebote jederzeit online einzusehen und das breitere Sortiment, erweitert eure Zielgruppe enorm. So könnt ihr eure Präsenz am Markt weiter ausbauen, ohne sofort zusätzliche Filialen zu erschließen. Dennoch bleiben der persönliche Kontakt und das Einkaufserlebnis im Geschäft nach wie vor wichtig. Umso entscheidender ist es, dass ihr euer Online- und Offline-Geschäft beispielsweise mittels Click & Collect oder Social Media wirksamer Live-Events sinnvoll verknüpft.

Effiziente Prozesse

Online einzukaufen, erspart euren Kunden Zeit beim Auswahl- und Kaufprozess. Außerdem bietet der digitale Handel euch die Möglichkeit, wiederkehrende Prozesse erheblich zu beschleunigen. So könnt ihr mithilfe eines Produktinformationsmanagement-Systems (PIM) eure Produkte schneller an verschiedene Kanäle ausspielen oder mit Beratungschatbots die Arbeit eures Customer-Service-Teams unterstützen.

Zielgerichtetes Marketing

Nicht nur die Präsenz eurer Produkte im Onlineshop wirkt sich positiv auf die Reichweite eurer Marke aus, sondern auch die damit entstehenden Möglichkeiten für Omni- und Multichannel-Marketing. Ihr könnt eure Zielgruppe auf den für sie relevanten Plattformen erreichen und direkt zu einem Kauf anregen. Außerdem erhaltet ihr dadurch umfassende Einblicke über das Verhalten und die Interessen einzelner User und könnt ihnen so individuelle Angebote ausspielen. Im stationären Handel hingegen lässt sich nur schwer nachvollziehen, ob Kunden aufgrund einer Marketingmaßnahme in den Laden kommen.

Zufriedene Kunden

Im Vergleich zum Einkauf im Geschäft ist das Sortiment im Onlineshop meist breiter aufgestellt und Produkte sind in einer größeren Menge vorrätig. Sollte ein gewünschtes Produkt dennoch ausverkauft sein, können sich Kunden benachrichtigen lassen, wenn es wieder verfügbar ist.

Das sind wesentliche Punkte, warum Verbraucherinnen und Verbraucher Onlineshopping dem stationären Einkauf vorziehen. Insbesondere bei erklärungsbedürftigen oder kostenintensiven Produkten sind umfassende Informationen ein wichtiges Kriterium. Im sehr individuellen B2B-Umfeld ist dieser Aspekt noch entscheidender als im B2C. Ihr solltet also sicherstellen, dass die Nutzer eurer digitalen Services mittels umfassender Produktbeschreibungen, individuellen Konfiguratoren oder Chatbots alle für sie notwendigen Informationen erhalten.

Wie messe ich meinen E-Commerce-Erfolg?

Als wären Vorteile per se noch nicht Grund genug zur Freude, könnt ihr diese immer weiter ausbauen. Spezifische Kennzahlen, sogennannte Key Performance Indicators (kurz KPIs) machen es euch möglich, eure Online-Performance und das Verhalten eurer Zielgruppe stets im Blick zu behalten. Die KPIs bilden Entwicklungen ab, die euch dabei helfen, Maßnahmen gegebenenfalls zu optimieren.

Nimmt euer Website-Traffic beispielsweise über einen längeren Zeitraum ab, solltet ihr gegebenenfalls eure Marketingmaßnahmen intensivieren oder anpassen.

Aber Achtung: nicht alle KPIs sind für alle Unternehmen gleich relevant. Wägt also ganz bewusst ab, welche Zahlen für verschiedene Bereich in eurem Unternehmen wirklich wichtig sind. Stellt außerdem sicher, dass allen Mitarbeitenden bewusst ist, wie ihr den Erfolg messt und wo sie die dafür notwendigen Informationen finden. Dafür ist es vor allem wichtig, dass die KPIs auch spezifisch genug, messbar und in einer bestimmten Zeit erreichbar sind.

Welche wichtigen KPIs es im E-Commerce gibt und wie ihr diese für euer Team bestmöglich formuliert, zeigen wir euch im Beitrag »E-Commerce KPIs: So messt ihr mit 4 Tipps euren Online-Erfolg erfolgreich«.

Herausforderungen im Onlinehandel

Von dem enormen Potenzial im Onlinehandel profitiert ihr, wenn es euch gelingt, euch auf dem hart umkämpften Markt zu behaupten. Dafür müsst ihr sowohl gesellschaftliche, wirtschaftliche als auch technologische Entwicklungen stets im Blick behalten und bereit sein, proaktiv auf Veränderungen zu reagieren. Setzt ihr euch mit aktuellen Marktentwicklungen, modernen Technologien und aufkommenden Gesetzen auseinander und wägt ihre Bedeutung für euer Business kritisch ab, seid ihr widerstandsfähig.

Aufwendige Implementierung

Eine leistungsstarke Infrastruktur erfordert Zeit, Kosten und Know-how. Zunächst einmal müsst ihr das passende E-Commerce-System für eure Anforderungen identifizieren. Habt ihr bereits eine Lösung im Einsatz, die euren Zielen allerdings nicht mehr gerecht wird, solltet ihr auf eine neue Version oder ein anderes System migrieren.

Welches System welche Möglichkeiten mit sich bringt, zeigen wir euch im Artikel »Shopsysteme: E-Commerce-Software und -Anbieter im Vergleich«.

Verfügt ihr erst einmal über eine stabile Basis, könnt ihr später weitere Systeme und Anwendungen anbinden, die euch und euren Usern zugutekommen. Der Aufbau einer solch komplexen Systemlandschaft erfordert umfassendes Wissen in verschiedensten Digitaldisziplinen. Ist dieses in eurem Unternehmen nicht vorhanden, ist es sinnvoll, mit einer agnostischen Digitalagentur zusammenzuarbeiten. Die Expertinnen und Experten von dotSource analysieren gemeinsam mit euch, welches System am besten zu euch und euren Zielen passt und unterstützen euch in allen Phasen eures E-Commerce-Projektes.

Hoher Wettbewerbs- und Preisdruck

Die ständig wachsende Anzahl von Onlinehändlern und die Möglichkeit für Onlineshopper, Preise einfach zu vergleichen, erhöht den Wettbewerb im E-Commerce. Ziel ist es also, dass eure Marke und eure Produkte im Gedächtnis bleiben. Das ist beispielsweise über die besondere Qualität der Produkte, einzigartige oder besonders nutzerfreundliche Services möglich. Auch die Optimierung interner Prozesse spielt hier eine große Rolle, um Kosten zu senken und somit wettbewerbsfähigere Preise anzubieten. Besonders wichtig ist es, sich auf Erfolgen nicht auszuruhen, sondern kontinuierlich abzuwägen, welche Bedeutung neue Entwicklungen für das eigene Business haben und wir ihr diesen begegnen wollt.

Sicherer Zahlungs- und Datenverkehr

Die Sicherheit von Kunden- und Unternehmensdaten ist ein wichtiger Aspekt eures Geschäftserfolgs. Sicherheitslücken können Datenlecks verursachen, zu Identitätsdiebstahl führen und für euch einen erheblichen finanziellen Schaden bedeuten. Außerdem kann die mangelhafte Sicherheit das Vertrauen eurer Kunden und somit euer Image negativ beeinflussen.

Hinzu kommt, dass ihr mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konkrete Vorgaben für den Umgang mit personenbezogenen einhalten müsst. Sicherheitsmaßnahmen wie der Einsatz von Verschlüsselungstechnologien und regelmäßige Web-Security-Checks bzw. »Pentests« helfen euch also dabei, Risiken zu minimieren und Schwachstellen frühzeitig aufzudecken.

Internationalisierung

Wollt ihr eure Produkte und Services international anbieten, steht Anpassung auf eurer To-do-Liste. Anpassung an rechtliche Rahmenbedingungen, an technische Standards und an die Erwartungen der neuen Zielgruppe.

Zum Beispiel bevorzugen Menschen verschiedener Länder andere Bezahlmethoden oder haben sogar einen lokalen Zahlungsanbieter, dem sie eher vertrauen. Auch die Gestaltung des Shops sollte sich an den ästhetischen Vorlieben der jeweiligen Zielgruppe orientieren, ohne dass ihr euren eigentlichen Markenkern verliert.

Bei welchen weiteren Aspekten ihr euch an lokalen Standards orientieren müsst und warum sich der Aufwand dennoch für euch lohnt, erfahrt ihr im Beitrag »Internationalisierung im E-Business: 7 Kriterien für grenzenlosen Erfolg«.

Rechtliche Bestimmungen im E-Commerce

Eine weitere Herausforderung im digitalen Handel sind verschiedenste Bestimmungen, die es bei der Entwicklung und dem Betrieb eures Shops zu beachten gibt. Die wichtigsten Fakten findet ihr hier im Überblick:

Impressumspflicht

Euer Onlineshop benötigt ein rechtsgültiges und korrektes Impressum mit allen Pflichtangaben. Diese Angaben unterscheiden sich je nachdem welche Rechtsform euer Unternehmen hat.

Widerrufsrecht und Widerrufsbelehrung

Verbraucherinnen und Verbraucher können ihre Bestellung bei euch innerhalb von 14 -Tagen widerrufen. Über dieses Recht müsst ihr eure Kunden informieren. Platziert diese Widerrufsbelehrung so, dass User dieser noch vor Kaufabschluss zustimmen können.

DSGVO und Datenschutzerklärung

Eine vollständige Datenschutzerklärung ist Pflicht. Als Onlineshop-Betreiber müsst ihr sicherstellen, dass die entsprechenden Datenschutzmaßnahmen auch wirklich umgesetzt werden.

Bestell-Button

Alles eine Frage der Formulierung. Denn die entscheidet darüber, ob euch euer Bestell-Button Geld einbringt oder kostet. Dieser ist eindeutig und verständlich mit »zahlungspflichtig bestellen« oder einer entsprechenden eindeutigen Formulierung zu kennzeichnen.

Preisangaben und Versandkosten

Die Informationen zu euren Preisen sowie Umsatzsteuer und Versandkosten müsst ihr immer korrekt und vollständig pflegen.

Lieferzeiten

Ihr seid verpflichtet, potenzielle Kunden auf die längere Lieferzeit hinzuweisen, wenn ihr angebotene Produkte nicht innerhalb von fünf Werktagen liefern könnt.

Ausverkaufte Ware

Auch bereits ausverkaufte Artikel dürft ihr nicht ohne zusätzliche Kennzeichnungen in eurem Shop anzeigen. Solche Angebote gelten sonst rechtlich als »Lockvogelangebot« und stellen einen Wettbewerbsverstoß dar.

Verpackungsgesetz

Versendet ihr Ware an eure Kunden, seid ihr gemäß Verpackungsgesetz verpflichtet, euch an der Entsorgung und sonstigen Verwertung finanziell zu beteiligen.

Lieferschwellen

Ist euer Unternehmen außerhalb der EU tätig, sind sogenannten Lieferschwellen für die jeweiligen Länder zu berücksichtigen. Dieser Schwellenwert entscheidet darüber, ob ihr die Umsatzsteuer des Ziellandes für die Preisberechnung veranschlagen müsst.

Newsletter

E-Mail-Marketing ist ein vielversprechendes Marketinginstrument. Bevor ihr eure Zielgruppe allerdings via Mail bespielt, müssen diese über ein Double-Opt-in dem Newsletter-Empfang zustimmen. Der Newsletter selbst muss dann wiederum über ein Impressum und die Möglichkeit verfügen, sich einfach von diesem abzumelden.

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Die AGBs sind für E-Commerce-Unternehmen zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, allerdings sind sie durchaus sinnvoll für euren Shop-Betrieb. In den AGBs haltet ihr beispielsweise Zahlungsbedingungen, Lieferkosten sowie die Widerrufsbelehrung fest. Stellt euren Kunden diese also vor der Bestellung zur Verfügung und lasst euch bestätigen, dass sie diese auch gelesen haben.

Sich regelmäßig an die Grundlagen des Digital Business zu erinnern und notwendige Voraussetzung zu überprüfen ist wichtig. Wichtig ist aber auch der wachsame Blick auf neue innovative Trends. Denn diese definieren die Möglichkeiten des digitalen Handels permanent neu.

Sie bieten euch als Unternehmen die Chance, Prozesse weiter zu vereinfachen und Einkaufserlebnisse noch nutzerfreundlicher zu gestalten. Das hat zur Folge, dass Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend nahtlose, konsistente und personalisierte Services erwarten. Wie ihr mit digitalen Lösungen eure Kommunikation personalisiert, plattformübergreifend gestaltet und individuellen Anforderungen gerecht werdet, erfahrt ihr in diesem Abschnitt.

Personalisierung

Die persönliche Beratung war lange Zeit ein Aspekt, warum Verbraucherinnen und Verbraucher den Kauf im Laden bevorzugten. Inzwischen bieten digitale Tools mittels Datensammlung, Tracking und Automatisierung allerdings verschiedene Möglichkeiten, Kunden online individuell anzusprechen. So könnt ihr wiederkehrende User eures Onlineshops zum Beispiel persönlich begrüßen und direkt Angebote anzeigen, die ihren Interessen entsprechen.

Weitere Vorschläge und Praxisbeispiele findet ihr im Artikel »Personalisierung im E-Commerce: 6 Tipps für eine Kommunikationsstrategie, die euch im E-Business voranbringt«.

Mobile Commerce

M-Commerce ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben. Inzwischen lässt sich Mobile Commerce sogar eher als Teildisziplin des E-Commerce ansehen. Schließlich kauft fast ein Drittel der Deutschen mindestens einmal die Woche etwas über das Smartphone1.

So rasant wie sich diese Disziplin also weiterentwickelt und Unternehmen neue Möglichkeiten bietet, ihre Zielgruppe mit kreativen und individuellen Inhalten zu begeistern, bleibt es ein hochrelevantes Thema.

Zum Beispiel konzipieren immer mehr Unternehmen eine eigene App, in der Kunden ihre Lieblingsprodukte hinterlegen, Bestellungen einsehen und gesonderte Rabatte nutzen können.

Weitere inspirierende Use Cases und konkrete Tipps, mit denen ihr entsprechende Herausforderungen lösen könnt, findet ihr im Beitrag »Mobile Commerce: Wie ihr das vielversprechende Geschäftskonzept für euer Unternehmen nutzen könnt«.

Social Commerce

Nachdem der Einkauf über das Smartphone oder andere mobile Geräte für Konsumenten also zunehmend zur Selbstverständlichkeit wird, gewinnt auch Social Commerce für Käuferinnen und Käufer an Attraktivität. Social Commerce ermöglicht ihnen, eure Angebote direkt auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Pinterest oder TikTok zu kaufen. Bereits 75 Prozent der Konsumenten sind von der Kombination aus Social und Commerce überzeugt und haben bereits auf den sozialen Netzwerken eingekauft.

Dabei ist insbesondere die jüngeren Generationen von dem Konzept überzeugt. Dabei sind authentische Inhalte Verkaufskriterium Nummer eins. Social Media User vertrauen stark auf die Meinungen und Erfahrungen der Community. Wollt ihr als Unternehmen also erfolgreich sein, gilt es, den richtigen Kanal und geeignete Influencer für euer Unternehmen und eure Marke zu begeistern.

Worauf ihr dabei achten solltet und welche weiteren Möglichkeiten euch Social Commerce bietet, zeigen wir euch im Artikel »Was ist Social Commerce? Und: Was die Party des Jahres mit eurer Social-Strategie zu tun hat«.

E-Commerce-Studien und -Prognosen: Wie wird sich E-Commerce künftig entwickeln?

Der Umsatz im deutschen E-Commerce-Markt wächst seit der Jahrtausendwende stetig. Lediglich im Jahr 2022 ist dieser aufgrund der Pandemie von 86,7 Milliarden auf 84,5 Milliarden Euro gesunken. Bereits 2023 hat sich der Onlinehandel erholt. Zwischen 2024 und 2028 soll sich der Umsatz noch einmal nahezu verdoppeln, auf insgesamt 4,9 Billionen Euro.

Nicht zuletzt wird das an den steigenden Nutzerzahlen liegen. Die Prognosen hierzu belaufen sich zwischen 2024 und 2028 auf ein Wachstum von fast 21 Prozent.

Und auch der B2B-E-Commerce-Markt nimmt mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von fast 19 Prozent weiter an Fahrt auf. Bis 2028 sollen Dreiviertel aller B2B-Einkäufe online stattfinden.

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Über Birthe Struffmann

Birthe hat Wirtschaftswissenschaften und BWL mit Schwerpunkt Marketing studiert. Eine gute Kombi, wenn es darum geht, digitale Trends kritisch zu hinterfragen. Ihre tägliche Arbeit mit Expertinnen und Experten aus dem Digital Business ermöglicht es ihr, ihr Wissen ständig zu erweitern und mit euch hier auf Handelskraft und im jährlich erscheinenden Handelskraft Trendbuch zu teilen.