»Agilität und volle technische Flexibilität sind Grundvoraussetzungen, um am Markt bestehen zu können« – HK20STR Speaker Yves Lüthi [Interview]

Agilität und Flexibilität HK20STR Speaker Yves Lüthi Interview
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Die Erwartungen der Kunden an eine Online-Plattform unterliegen ständigem Wandel. Um diesen gerecht zu werden, müssen Organisation und die Systemlandschaft der Plattformbetreiber stets am Puls der Zeit sein, sprich sowohl Anforderungen auf Nutzerseite wie auf Technologieebene gerecht werden. Damit steigen auch unternehmensintern die Ansprüche an eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur und effizientere Prozesse.

Wie man strategisch und operational vorgeht, um (ver)altete Systeme und Prozesse in den Bereichen E-Commerce, PIM und CMS abzulösen, weiß Handelskraft Speaker Yves Lüthi. In seiner Session »Wie uns dynamische Marktanforderungen zu Flexibilität erziehen« wird er am 19. März auf der #HK20STR darüber sprechen, wie Umstrukturierung gelingt, Prozesse effizienter gestaltet und die eigene Marke nachhaltig gestärkt werden können. Im Handelskraft Interview gewährt er uns dazu heute erste Einblicke.

Agilität und volle technische Flexibilität bei geschenkidee.ch – Yves Lüthi im Interview

Agilität und Flexibilität HK20STR Speaker Yves Lüthi Interview Yves ist CTO bei geschenkidee.ch – dem größten Onlineanbieter von Geschenken, Wohnaccessoires und Lifestyle-Produkten der Schweiz. Heute haben wir ihn gefragt, welche Faktoren aus seiner Sicht und Erfahrung ein Digitalprojekt zum Erfolg führen, welche Herausforderungen es zu meistern gilt und welche Chancen sich daraus ergeben.

Agilität und volle technische Flexibilität – Und zwar immer

Digitalisierung ist kein Einmalprojekt, das über Nacht zum Erfolg führt. Oder, Yves? Welche Erfahrungen hast du mit Wunschvorstellung und Realität in diesem Zusammenhang gemacht?

Nein, definitiv nicht. Digitalisierung würde ich nicht als Projekt, sondern vielmehr als langwierigen Prozess, der aus vielen digitalen Projekten besteht, beschreiben.

Die große Herausforderung sehe ich im enormen Tempo, mit dem die Digitalisierung voranschreitet. Kundenbedürfnisse ändern sich, Business Anforderungen entwickeln sich und Arbeitsabläufe werden abgelöst, modifiziert oder automatisiert. Alles ist ständig im Umbruch. Macht man nicht mit, verschwindet man vom Markt.

Das hat auch maßgeblichen Einfluss auf Projektmanagement-Methoden und die Art und Weise, wie digitale Projekte heutzutage realisiert werden. Wasserfallmethoden sind nur noch in seltenen Fällen sinnvoll. Um der rasanten Entwicklung gerecht zu werden, müssen Projekte immer wieder neu bewertet und die Anforderungen angepasst werden. Agilität ist das Stichwort. Wer nicht mitmacht, fällt zurück. Das gilt für den einzelnen Mitarbeiter genauso wie für ganze Unternehmen.

Was sind, deiner Meinung nach, die entscheidenden internen wie externen Faktoren, die es braucht, um ein Digitaliprojekt zum Erfolg zu führen?

Zu dieser Frage werden ganze Bücher geschrieben, so umfangreich und breit gefächert können die Antworten sein 😊 Für mich der wohl entscheidendste Faktor für den Erfolg eines Projekts sind die darin involvierten Personen. Identifikation mit dem Projekt und die damit verbundene Motivation kombiniert mit Fachwissen und Erfahrung können über den Projekterfolg entscheiden. Unser Kernteam besteht aus erfahrenen, langjährigen internen und externen Mitarbeitern, die über genügend Fachkompetenz, Erfahrung und Teamfähigkeit verfügen.

Nebst den Personen sehe ich ein aktives Projektmanagement als weiteren zentralen Faktor für den Erfolg. Obwohl wir agil arbeiten, geht nichts über eine detaillierte Planung und eine ausführliche Dokumentation des Projekts. Regelmäßige Status-Updates, Meetings und ab und an auch mal ein gemeinsames Feierabendbier fördern den Teamspirit und das Vertrauen innerhalb des Projektteams.

Ein ebenso wichtiger Faktor ist sicherlich das Stakeholder-Management, also das Involvieren der »Projektumwelt« wie zum Beispiel der Shareholder, Geschäftsleitung, Mitarbeiter etc. Je aktiver und transparenter man mit den Stakeholdern kommuniziert, desto stärker wird das Vertrauen in das Projekt respektive die Projektmitarbeiter sein.

Was hat euch dazu bewogen, euch von eurer alten IT-Infrastruktur zu trennen? Und wofür habt ihr euch konkret bei dem Wechsel entschieden?

Wir sind nun seit vier Jahren auf Magento und haben die Lösung sehr weit für unsere Bedürfnisse und Prozesse weiterentwickelt. Der E-Commerce-Monolith ist aber definitiv in die Jahre gekommen und der »Technical debt« wird dabei immer grösser. In einer sich schnell drehenden eCommerce Welt, in der sich die Marktanforderungen täglich ändern können, brauchen wir volle technische Flexibilität, um weiterhin am Markt bestehen zu können. Ziel ist es, den Monolithen schrittweise zugunsten einer Service-Architektur abzulösen und damit die Time-to-market kurz zu halten.

Was tut ihr bei geschenkidee.ch aktiv/ konkret dafür, eure Marke zu stärken?

Nebst den klassischen Marketing-Kanälen wie SEA, SEO und Social legen wir großen Wert auf eine gute User Experience entlang der User Journey und arbeiten stets an einer Verbesserung des After-Sale Erlebnisses unserer Kunden.

Ein zufriedener Kunde ist in der Regel ein wiederkehrender Kunde. Customer-first Mentalität wird bei geschenkidee.ch großgeschrieben. Erst letztes Jahr haben wir dazu den Customer Service in unser Produkt-Management eingegliedert, um das kostenlose Feedback, das wir täglich von unseren Kunden erhalten, noch besser bewerten zu können und Maßnahmen zur Optimierung zu definieren.

Wie messt ihr den Erfolg dieser Optimierungsmaßnahmen?/ Wie nah seid ihr tatsächlich am Kunden?

Wir messen den Erfolg der Maßnahmen sehr zahlenbasiert, wir haben dazu über die letzten Jahre ein ausgeprägtes on-site Tracking und KPI-Monitoring aufgebaut, das uns als Grundlage für die Messung des Erfolgs dient. Ergänzend dazu nutzen wir auch Cloud-Testing, Interviews mit Kunden und User-Behaviour-Analysen um Aussagen über Erfolg und Misserfolg treffen zu können. Auf regulärer Basis machen wir auch Markenbekanntheits-Umfragen, um unsere Maßnahmen beurteilen zu können.

Yves, es ist nicht dein erster Besuch auf der Handelskraft Konferenz. Was erwartest du von der fünften Ausgabe in Stuttgart und was können die Teilnehmer deiner Session erwarten?

Meine Erwartungen steigen von Jahr zu Jahr 😊 Was ich an der Handelskraft besonders schätze, ist die Nähe zu den Besuchern/Teilnehmern sowie die Hands-on Keynotes und Sessions. Die bei solchen Veranstaltungen oft vorhandene magische Grenze zwischen Zuhörer und Speaker gibt es auf der HKK nicht.

Ich erhoffe mir auch dieses Jahr wieder spannende Diskussionen und Vorträge rund um das Thema Digitalisierung und eCommerce. In meiner Session werde ich zusammen mit unserem Techlead von dotSource unser Projekt von verschiedenen Seiten beleuchten, auf die Herausforderungen eingehen sowie Einblicke in die Herangehensweise und Umsetzung geben.

Agilität und volle technische Flexibilität auf der HK20STR

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Ob Innovationsmanagement, E-Commerce, Internationalisierung, CRM, User-Experience, PIM, Content-Commerce oder Digitalmarketingeure Themen sind auch unsere.

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