4 wichtige E-Commerce-Trends in Europa [5 Lesetipps]

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Wie wir schon auf Handelskraft berichtet haben, ist der deutschsprachige Onlinehandel in Top-Form, wächst zweistellig und konzentriert sich immer stärker. Um 11 Prozent hat der Umsatz der Top 1.000 Onlineshops 2016 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Allerdings stehen die zehn größten Shops mittlerweile für knapp 40 Prozent des Gesamtumsatzes.
 
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in den Alpenländern. Die Umsätze der Schweizer Top 100 Onlineshops sind um 12,8 Prozent auf rund 5,5 Mrd. CHF gestiegen, während in Österreich die 100 umsatzstärksten Onlineshops in 2016 2,1 Mrd. Euro mit physischen Waren im Internet generiert haben.
 
Aber da wir in einer globalen Welt leben und der Onlinehandel zunehmend an Bedeutung gewinnt, sollten die DACH-Länder nicht nur auf sich blicken, sondern auch auf ihre unmittelbaren Nachbarländer.

E-Commerce in Europa

E-Commerce floriert auch auf dem europäischen Markt (der Umsatz wird am Ende des Jahres die 600 Milliarden Euro Marke knacken). Und Fakt ist, dass die Europäer von Jahr zu Jahr öfter online einkaufen und dabei auch immer mehr Geld ausgeben.

Das beweisen die ersten Zahlen des Black-Friday-Wahnsinns. Letzten Freitag waren die Straßen überraschenderweise nicht so überfüllt wie in den vergangenen Jahren. Stattdessen war der Web-Traffic höher und intensiver. Und Kunden mussten ein bisschen Verspätung in der Auftragsbearbeitung in Kauf nehmen. Clicks haben dieses Mal den Kampf gegen Bricks in Europa gewonnen.

Um ein besseres Verständnis für die aktuelle Situation, die Trends und Chancen im europäischen E-Commerce zu bekommen, hat LadenZeile.de im Sommer 2017 eine Umfrage unter 100 Shops aus 13 europäischen Ländern durchgeführt, die kürzlich erschienen ist.

4 wichtige Trends des E-Commerce in Europa

1. Die Marktbarrieren sind immer noch hoch

Trotzt der einschlägigen Arbeit der EMOTA (European eCommerce and Omni-channel Trade Association) und der daraus hervorgehenden Maßnahmen der Europäischen Kommission, gibt es noch spürbare Hindernisse, einen reibungslosen und erschwinglichen grenzüberschreitenden E-Commerce umzusetzen.

Quelle: ladenzeile.de
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Laut den befragten Shops sind die größten Probleme:

  • Die Präsenz von internationaler Konkurrenz macht es schwieriger den Einstieg in neue und unbekannte Märkte zu schaffen, aber eine interessante Lösung dafür könnte sein, die Onlinepräsenz durch Marktplätze zu fördern.
  • Die rechtlichen und steuerlichen Einschränkungen. Jedes Land hat verschiedene Gesetze und verschiedene Preise bzw. Lieferkosten.
  • Der fehlende Bezug zum Produkt. Um dem entgegenzuwirken, eröffnen viele Online-Shops bereits Pop-up Stores. Die Idee dahinter ist, ein einzigartiges Einkauferlebnis anzubieten und somit für die Kunden einen direkten Bezug zu den angebotenen Produkten herzustellen.

2. Internationale Transaktionen

Bemerkenswert ist, dass die meisten der befragten Onlineshops ihre Ware auch im Ausland verkaufen. Letztes Jahr haben 33 Prozent der europäischen Onlinekäufer im Ausland bestellt. Hinderlich empfinden sie dabei vor allem folgende Faktoren: Lieferlogistik und die sprachliche (und lokale) Adaption der Plattform, die zusätzlich die wichtigsten Features sind, wenn es um die Internationalisierung eines Webshops geht.

Quelle: ladenzeile.de
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Kundensupport in jeder Landessprache anzubieten ist ein Plus. Außerdem sind stärkere Anpassungen des Shops an lokale Standards ein großer Vorteil, so kann man z.B, die beliebtesten Zahlungsmethoden bereitstellen, in Deutschland ist es die Rechnung, während es in Spanien PayPal ist.

3. Social Media, um die junge Zielgruppe zu erreichen

Social Media wird immer wichtiger, besonders um mit der Zielgruppe zwischen 20 und 39 zu kommunizieren. Das zeigt sich auch in der Präsenz der Firmen: 86% der befragten Shops sind auf Social-Media-Plattformen vertreten. Davon kommunizieren 90% über Facebook, 76% über Instagram und 41% über Twitter.

Marketing Aktionen in diesen sozialen Netzwerken gewinnen an Bedeutung und helfen, die Kundenbindung zu stärken und die Kommunikation zwischen Marke und Kunde menschlicher und näher zu machen.

4. Die Zukunft ist Omnichannel und Big (und Smart) Data

83% der Befragten denken, dass ihr Markt teilweise oder ganz den aktuellen Trends folgt. Die Zukunft sehen die meisten Onlineshops in innovativen Zahlungsmethoden, einem Mix aus Online- und Offlinepräsenz sowie Big Data.

Quelle: Ladenzeile.de
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Tatsächlich erinnert das stark an Alibabas „New Retail“ Vision, die sich in Alibabas „Hema“ Supermarkt und dem kassiererlosen und automatisierten Café „Taobao“ widerspiegelt.
 
Nur 37% der E-Commerce-Shops wollen allerdings in Zukunft Chatbots ausprobieren.
 

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