Co(rona)-Working-Space – Homeoffice als Werkstudent [Teil 5]

Homeoffice ist für viele wohl ohne Kind schon eine Herausforderung, mit Kind dann oft ein extrem kompliziertes Unterfangen, wie meine Kollegen in den letzten Teilen dieser Artikel-Serie bereits beschrieben haben. Doch wie sieht der Homeoffice-Alltag als Werkstudent aus? Fabian zeigt es uns heute und nimmt uns mit in sein Co(rona)-Working-Space auf dem Land.

Co(rona)-Working-Space: Ohne schnelles Internet geht’s nicht

Im Gegensatz zu den meisten meiner Kollegen ist die Arbeit für mich auch in normalen Zeiten keine Fulltime-Beschäftigung. Hauptberuflich bin ich nämlich Student in Jena. Die Arbeit als Werkstudent macht also eigentlich nur einen Teil meines Alltags aus. Natürlich bin aber auch ich nun im Homeoffice und dazu noch in der Home-Hochschule.

Als sich die Corona Situation auch bei uns in Deutschland Mitte März zugespitzt hat und dotSource Homeoffice für die Mitarbeiter angeordnet hat, habe ich gerade meine Mutter in meinem Heimatdorf auf dem Land besucht.

Da zu diesem Zeitpunkt und auch noch Semesterferien sind und meine Mitbewohner/innen deswegen auch nicht in unserer WG zugegen waren, habe ich mich kurzerhand entschlossen, meine Homeoffice-Zelte erstmal bei meiner Mutter aufzuschlagen. Ich hatte zwar nur Sachen für ein paar Tage in meinen Rucksack gestopft, aber das sollte schon passen. Die Entscheidung zwischen 12qm WG-Zimmer und #socialdistancing ganz alleine oder Haus auf dem Land mit Garten, viel Bewegungsfreiheit trotz Isolation und Familie war schnell getroffen.

Tatsächlich auch ein nicht zu verachtender Vorteil hier und vor allem Voraussetzung für Homeoffice ist das Internet. Man möge es kaum glauben, aber das Internet ist hier auf dem Dorf mit nur knapp 600 Einwohnern um ein Vielfaches schneller als in meiner WG im Stadtrandgebiet von Jena, wo ich schon oft auf einen Hotspot mit meinem Handy ausweichen musste (liebe Politik in Jena, das geht einfach gar nicht…). Videokonferenzen, Dateien austauschen etc. geht ohne eine vernünftige Anbindung halt einfach nicht.

Co(rona)-Working-Space: Gemeinsames Büro mit meiner Mutter, statt 12qm WG-Zimmer

Dadurch, dass wir bei dotSource schon seit Jahren alle mit Laptops und digitalen Tools, wie Teams, Jira & Confluence arbeiten, hat der Einstieg ins Homeoffice dann bei mir eigentlich ganz gut geklappt.

Ich hatte außerdem noch das Glück, dass meine Mutter selbständig ist und ich ihr Büro zuhause zum arbeiten mitnutzen kann. Ich persönlich kann auch viel besser in Gesellschaft arbeiten, weil die Ablenkungsgefahr viel geringer ist und man sich gegenseitig motiviert.

Wer noch einen Coworker, bzw. einen virtuellen, sucht, kann sich mal das Tool Focusmate anschauen. Das Tool verbindet fremde Menschen miteinander zum gemeinsamen coworken. Davon bin ich echt begeistert und nutze es gerne, wenn ich niemanden hab, mit dem ich zusammenarbeiten kann und merke, dass ich mich stärker fokussieren muss.

Eine spezielle Herausforderung beim Homeoffice ist, dass man nicht direkt sieht, wann die eigenen Kollegen im Büro sind, da jetzt jeder in seinem eigenen sitzt. Dass ich als Werkstudent nur einige Stunden pro Woche arbeite, macht es für meine Kollegen nochmal schwieriger, zu wissen, wann ich verfügbar bin. Wir handhaben das im Team so, dass wir uns bei Microsoft Teams in einem eigens eingerichteten Kanal virtuell begrüßen und verabschieden. So weiß jeder von jedem, ob er gerade am Arbeiten ist.

Co(rona)-Working-Space – Die Krise als Chance für die Digitalisierung der Unis und Hochschulen

Homeoffice läuft also, aber wie sieht‘s mit der Uni von zuhause aus, wenn die Semesterferien bald vorbei sind? Da ich in den letzten Zügen meines E-Commerce Bachelor bin, betrifft mich das zum Glück weniger, denn Vorlesungen und Prüfungen habe ich keine mehr. Ich bin allerdings sehr gespannt von Freunden zu erfahren, wie digitale Vorlesungen, Praktika und Übungen dann umgesetzt werden.

Bei mir steht in den nächsten Monaten noch die Bachelorarbeit auf der ToDo-Liste und ich muss ehrlich sagen, dass mir dafür im Homeoffice bisher noch ein bisschen die Motivation fehlt. Ich würde mich viel lieber in die Bibliothek verkriechen, die aber momentan richtigerweise geschlossen sind. Mal abgesehen davon, dass die ein oder andere benötige Literatur vielleicht nur dort in nicht-digitaler Papierform zu finden ist.

Was auf jeden Fall positiv hervorzuheben ist, ist, dass die Corona-Krise der Digitalisierung der Hochschulen wohl einen ordentlichen Schub verpassen wird. Wollte ich etwa in den letzten dreieinhalb Jahren meines Studiums Prüfungsergebnisse abrufen, war die Methode der Wahl hierfür die Nutzung von unendlich langsamen und fest in einem Gebäude der Hochschule installierten Terminals.

Co(rona)-Working-Space: Online ist das neue Offline

Handelskraft Trendbuch 2020 »Digitale Intelligenz«. Jetzt vorbestellen!Jetzt haben dreieinhalb Wochen Corona-Krise gereicht und die Hochschul-IT hat kurzerhand einen problemlosen Zugriff auf Noten etc. von jedem internetfähigen Endgerät mit Browser eingerichtet. Dass ich das zum Ende meines Studiums noch erleben durfte, hätte ich echt nicht gedacht. In diesem Sinne stay@home und ansonsten #maskeauf.

Noch mehr über Remote Zusammenarbeit und Bildung gibt es im Trendbuch Handelskraft 2020 »Digitale Intelligenz« und hier.

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