Digitale Plattformen – Integration ist alles [Teil 5]

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Der Erfolg einer digitalen Plattform hängt maßgeblich von dem Zusammenspiel der Systeme ab. Doch wie entwickelt sich eine Plattform aus voneinander unabhängigen Lösungen? Im vierten Teil unserer neuen Serie »Digitale Plattformen« haben wir euch erläutert, aus welchen Systemen die SAP C/4HANA besteht. Zum Abschluss der Artikelreihe zeigen wir euch heute, wie aus einzelnen Lösungen eine digitale Plattform entsteht. Stichwort: Integration.

Die Verschmelzung zu einer Einheit

Für die Verknüpfung und Integration der cloudbasierten Lösungen existieren bei SAP verschiedene Ansätze. Dazu zählen die SAP Cloud Platform Integration, Cloud Platform Open Connector, Integration Content via i-Flows und Open APIs.

Quelle: SAP AG

Ziel ist es, die Verknüpfung mit allen SAP-Anwendungen zu ermöglichen, sodass eine Lösung problemlos auf die Metadaten einer anderen zugreifen kann.
Unter Metadaten versteht man geordnete Datensätze, die Informationen über Merkmale anderer Daten enthalten. Die Metadaten einer Computerdatei sind beispielsweise der Name, das Erstellungsdatum oder auch die Dateigröße.

Komplexe Systemlandschaften

Systemlandschaften sind komplex und in vielen Unternehmen sehr differenziert . Also braucht es effiziente Schnittstellen. Der Cloud Platform Open Connector stellt über 150 solcher Verbindungen für Fremdanwendungen bereit. Diese gelten sowohl für cloud- als auch für on-premises-Applikationen.

Die SAP Cloud Platform Integration dient der Verknüpfung cloudbasierter Lösungen in on-premise- und Cloud-Systeme. Es handelt sich dabei um eine iPaaS-Anwendung. Innerhalb der Plattform sind vorgefertigte Prozessabläufe und mehrstufige Sicherheitsebenen integriert. SAP bezeichnet diese Abläufe als Integrationspakete, die sowohl Daten- als auch Prozessintegrationen unterstützen.

Die vorgefertigten Prozessabläufe, auch integration flows enthalten dabei logische und technische Routings. Ein i-Flow ist stets an einen Adapter gebunden, der die Verbindung zum jeweiligen System und die einzelnen Prozessschritte definiert.

Zu diesen gehören beispielsweise die Adapter der SAP-eigenen CRM-Software, verschiedene Office-Anwendungen, on-premise-Lösungen, mobile und cloudbasierte Anwendungen und bekannte soziale Netzwerke, wie Twitter oder Facebook.

Mit Hilfe des integration content designers kann man auch eigene i-Flows entwickeln.

Integration in der Praxis

Innerhalb der C/4HANA-Plattform bestehen bereits Verknüpfungen beteiligter Systeme. Die SAP Commerce Cloud enthält Funktionen der SAP Sales und Service Cloud, wie zum Beispiel Ticketsysteme. Des Weiteren synchronisiert die Commerce Cloud seine Kundendaten in die Sales- und Service Cloud. Der sogenannten Data Hub macht diesen Austausch möglich.

Auch die SAP Marketing Cloud ist mit der Sales und Service Cloud verbunden. Zusätzlich werden alle neuen Informationen zu Kontakten und Angeboten in die Marketing Cloud synchronisiert. Bei verschiedensten Service-Szenarien haben die Anwender der Cloud Zugriff auf die im ERP-System hinterlegten Daten, wie Rechnungen und Angebote.

Anhand der SAP Marketing Cloud zeigen wir euch, wie eine digitale Plattform Wettbewerbsvorteile schaffen kann. Im Rahmen einer Customer-Engagement-Strategie steht der Kunde im Zentrum aller Handlungsentscheidungen. Ein Unternehmen sollte daher überlegen, soziale Netzwerke zur Informationsgewinnung zu nutzen.

Die SAP Cloud Integration ermöglicht den Zugriff auf Informationen, die in sozialen Netzwerken wie Facebook veröffentlicht werden. Die Extraktion der Daten erfolgt dabei auf Basis von Keywords oder Benutzerdaten. Unternehmen erhalten so Feedback ihrer Kunden zu Produkten, können den Wert ihrer Unternehmensmarke einschätzen und Interessen sowie Trends identifizieren.

Quelle: dotSource GmbH

Informationen werden anhand von vordefinierten Keywords gesammelt und in Verbindung mit dem SAP Facebook-Adapter an das Unternehmen übermittelt. Sind die Daten in der SAP Marketing Cloud angekommen, werden die Kontakte in bestimmte Themen unterteilt. Diese Segmente werden anschließend einer individuellen Kampagne hinzugefügt. Via sozialer Netzwerke oder per Mail werden im Anschluss personalisierte Inhalte an die Interessenten oder Kunden verschickt.

Die Vorteile von Schnittstellen

Durch die Abstimmung der SAP Cloud-Produkte untereinander sind weniger Schnittstellen zur Verknüpfung der Systeme erforderlich. Die Architektur der digitalen Plattform ist flexibler. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand. Schnittstellen zu den unterschiedlichen Datenbanken und Systemen müssen nicht programmiert, sondern nur aktiviert und angepasst werden. Die Konfiguration erfolgt dabei meist über ein grafisches Modellierungs-Programm.

Hier geht’s zu den anderen Teilen unserer Artikelserie:

Digital-Experience-Plattformen

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